Florian Schubkegel
hat den «Pestalozzi Stiftepriis» für seinen Ausbildungsabschluss erhalten
Der Lederturm, der am Ende des Grendels stand, galt als Verkehrsproblem. Bild: Stefan Kämpfen
Da, wo heute in der Stadt Luzern die Grendelstrasse auf den Schwanenplatz trifft, wurde Ende des 13. Jahrhunderts der Lederturm errichtet, – ein viereckiges Bauwerk, das ungefähr 90 Fuss hoch war.
Die drei unteren Stockwerke des Lederturms bestanden aus Kugelsteinmauern, die oberste Etage aus leichten Schieferstücken, geziert mit einem den Museggtürmen ähnlichen Mauerkranz. Offenbar war der Mauerkranz erst später aufgesetzt worden. Die Bauart des Turmes lässt schliessen, dass derselbe gleichzeitig mit dem Rosengartenturm und dem schwarzen Turm erstellt wurde und zur Befestigung der Stadt dienen musste. Im Dezember 1848 wurde der Lederturm, der als Gefängnis diente, abgebrochen. Als Gründe, die man für die Abtragung der Tore und Türme geltend machte, wurden u.a. angeführt: Die Stadttore bilden ein arges Verkehrshindernis, wovon jeder Markttag sprechendes Zeugnis ablege. Die Waren müssen jeweils abgeladen werden, andere würden beschädigt und wenn zwei Fuhrleute sich zufällig unter dem Tore begegneten, hätten sie Mühe, sich auszuweichen, umso mehr, als die Strassenlinien meistens noch schief auf die Torlinien fallen; mitunter seien schon Unglücksfälle eingetreten. Die Tore böten auch in ästhetischer und sanitarischer Hinsicht Übelstände, beispielsweise hindere das «Schwarze Tor» am Weggis die belebende Sonne, die nicht in die innere Weggisgasse einzudringen vermöge; der schwarze finstere Koloss hemme das Einströmen frischer Luft und mache dadurch die anstossenden Häuser und ihre Wohnungen feucht und ungesund. Auch der Ausbruch eines Brandes könnte das «Weggistor» durch seine obere Konstruktion von Holz eine Vermehrung der Feuergefahr bilden. gp/sk
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