«Wünsche mir Veranstaltungen und Vereinsleben zurück»
Trotz eines schwierigen Corona-Jahres kam die Weggiser Bevölkerung dank grosser Solidarität gut über die Runden
Das Coronavirus hat auch das Leben in Weggis verändert. Gemeindepräsident Roger Dähler blickt im Interview auf ein besonderes Jahr zurück und spricht über die Ziele im 2021.
Herr Dähler, wie haben sich die Weggiserinnen und Weggiser während des Corona-Jahrs untereinander solidarisiert?
Trotz den teils massiven Einschränkungen in unserem täglichen Leben, auch trotz dem Leid, das viele Familien getroffen hat, habe ich durchwegs sehr positiv eingestellte Mitmenschen erlebt. Besonders gefreut hat mich die Bereitschaft der Bevölkerung, Hilfe und Unterstützung in der Nachbarschaft, im Dorf und darüber hinaus zu leisten. So haben z.B. Mitmenschen ihren Nachbarn, die Risikogruppen angehörten, einen Einkaufsservice angeboten. Auch Restaurants und Geschäfte haben generell einen Lieferservice angeboten. Menschen der Risikogruppe konnten sogar von kostenlosen Menüs profitieren, die einzelne Restaurants angeboten haben.
Sie haben davon gesprochen, dass die Corona-bedingten Einschränkungen für Veranstaltungen Weggis stark getroffen hat. Können Sie das anhand von ein paar Beispielen genauer erörtern?
Die Einschränkungen für Veranstaltungen hat Weggis wirklich stark getroffen. In einem normalen Jahr finden rund 150 kleinere und grössere Veranstaltungen statt, die heuer grösstenteils abgesagt oder auf 2021 verschoben wurden. Darunter zählen auch die ganz grossen wiederkehrenden Veranstaltungen wie das traditionelle Rosenfest, das Heirassa Festival oder auch das Riviera Latina Festival.
Welches waren für Sie die wichtigsten politischen Meilensteine im 2020?
Am 1. September ist Weggis in die neue Legislatur gestartet. Der zum Teil neu besetzte Gemeinderat hat sich auf Anhieb gut verstanden und sich rasch in die anstehenden Themen eingearbeitet. Die Einführung der digitalen Verwaltung mit einer neuen Geschäftsverwaltungssoftware war schon lange geplant und konnte planmässig umgesetzt werden. Weiter haben die Bürger/-innen an der Gemeindeversammlung einem Projektierungskredit zum Ersatzneubau Lido Hallenbad zugestimmt. Damit dürfen wir im neuen Jahr die Arbeiten zu diesem Generationenprojekt weiterführen.
Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf den Finanzhaushalt?
Dank dem haushälterischen Umgang mit den Finanzen in den einzelnen Bereichen ist Weggis nach wie vor finanziell gut aufgestellt. Grössere finanzielle Auswirkungen würden sich erst in der Rechnung 2021 niederschlagen.
Welche Entwicklung erwarten Sie im Jahr 2021 für die Gemeinde im Zusammenhang mit dem Corona-Virus?
Die Entwicklung werden uns die Spezialisten kommunizieren. Wir sind bereit und reagieren jeweils auf die vom Bund und Kanton getroffenen Massnahmen.
Was sind die wichtigsten Gemeindeziele für das Jahr 2021?
Gemeinsam mit der Verwaltung wird sich der Gemeinderat weiter zugunsten unserer hohen Lebensqualität in der Gemeinde engagieren. Das ist einmal das Thema Weiterführung des Projektes Ersatzneubau Lido-Hallenbad: Das Siegerprojekt aus dem Wettbewerb wird Mitte Jahr vorliegen, danach erfolgt der Start zur konkreten Projektierung. Weiter werden die Stimmberechtigten Schritte zu beschliessen haben, wie wir unseren Siedlungsraum gestalten und weiterentwickeln sollen. Ich meine damit die Ortsplanung. Zum einen sind dies Teilrevisionen in einzelnen Gebieten, zum anderen ist es die Gesamtrevision, die schon im Frühling 2021 mit der gemeinsamen Erarbeitung des Siedlungsleitbildes startet und im 2023 abgeschlossen wird. Ebenfalls Themen sind die Überarbeitung der langfristigen Gemeindestrategie sowie in der Gemeindeführung die Festigung der neuen digitalen Verwaltung.
Was wünschen Sie sich persönlich für das kommende, neue Jahr?
Ich wünsche mir die vielen Veranstaltungen und das Vereinsleben in Weggis zurück. Denn dann wäre die aktuelle Situation überwunden und die Menschen könnten sich wieder treffen.
Interview: Stefan Kämpfen