Von der Berufslehre bis zur Pension
50 Jahre beim gleichen Arbeitgeber
Es ist eine Rarität geworden, sein ganzes Arbeitsleben lang einem einzigen Unternehmen treu zu bleiben. Der Adligenswiler Albert Portmann ist eine solche Rarität. Kurz vor seiner Pensionierung schaut er auf seine 50-jährige Laufbahn bei ein und derselben Schreinerei zurück.
Seit 1972 hat sich in der Branche viel verändert. Der Wandel von der Handskizze und vom Handhobel zur modernen C-Technologie, also der rechnergestützten Zeichnung, Konstruktion und Fertigung, oder vom einfach verglasten Fenster zum hochisolierenden Minergie-Fenster – solche Entwicklungen prägten die Arbeitswelt von Albert Portmann: «Man muss als Arbeitsnehmer stets bereit sein zu lernen und offen sein für neue Arbeitstechnologien und Arbeitsmethoden.»
Die heutigen Arbeitsabläufe seien effizienter und präziser als vor 50 Jahren, dafür fehlen heute oft das Feingefühl für Holz und der Bezug zum Massivholz samt seinem Geruch, so Portmann. Neue Materialien haben zu einem grossen Teil das Massivholz verdrängt, konstruktive Verbindungen der einzelnen Teile werden durch moderne Beschläge abgelöst. Was aber das A und O des Schreinerberufs bleibe, sei exaktes Arbeiten mit Liebe zum Detail und Masshaltigkeit. Er ist deshalb auch stolz, wenn Kunden ihm zurückmelden, dass sie Freude an den neuen mit Sorgfalt erstellten Fenstern, einer Küche oder Eingangstür haben.
Was kommt danach?
Portmann kann sich vorstellen, nach der Pensionierung in einem Repair-Café zu arbeiten, wo Personen ihre kaputten Möbelstücke, Stühle und Tische vorbeibringen und er diese mit ihnen gemeinsam repariert. Portmanns Leidenschaft fürs Schreinern und für Qualitätsprodukte geht also weiter: «Ich würde den Schreinerberuf sofort wieder erlernen. Im Schreinerberuf steckt so viel Kreativität. Auch täglich zu sehen, was man geleistet hat, gibt einem am Abend ein erfülltes Gefühl.» pd/imü