Heimatgefühle «vom Pilatus»
Die LuzernPlus-Gemeinden setzen weiterhin auf das Label «vom Pilatus»
Die Gemeinden Horw, Kriens, Malters und Schwarzenberg fördern seit 2019 das Label «vom Pilatus», das für am Pilatus produzierte Produkte vergeben wird. Die finanzielle Unterstützung durch NRP-Gelder läuft aus, aber die Vorstandsmitglieder aus den vier Mitgliedsgemeinden und LuzernPlus führen den Verein weiter.
Region Produkte aus der Region sind seit jeher beliebt. Um die regionalen Produktstätten zu unterstützen, aber auch für den Nachhaltigkeitsgedanken, macht der Kauf von Lebensmitteln, die in der Umgebung produziert werden, Sinn. In unserer Region werden zahlreiche, grossartige Dinge produziert. Die Bevölkerung weiss es zu schätzen - sind solche Produkte doch immer wieder besonders gefragt und beliebt. Vor fünf Jahren entstand aus dem Konzept «Natur- und Erlebnisraum Pilatus» der Gemeinden Horw, Kriens, Malters und Schwarzenberg die Idee für das Label «vom Pilatus». An zwei Verkaufsstellen in Kriens werden die Lokalprodukte, die die Kriterien erfüllen, gekennzeichnet und verkauft. Selbstverständlich werden sie auch von den Produzent:innen direkt unter die Leute gebracht. So beispielsweise bei Cyrill Wiget im Café Ambrosia in Kriens: «Bei mir im Laden fallen die Reaktionen der Bevölkerung sehr postiv aus», sagt er. «Gerne würden wir mehr Produkte anbieten, allerdings kommen derzeit pro Jahr nur drei bis vier Produkte hinzu, da es nicht so viele Produzent:innen gibt.» Die Nachfrage ist also gross. Da aber für den Projektausbau grössere Projektfortschritte fehlen, wird das Label nicht mehr finanziert. Armin Camenzind vom Verein «vom Pilatus» erklärt: «Durch die Bundesgelder aus der Neuen Regionalpolitik (NRP) konnte der Verein das Initialprojekt erarbeiten und drei Jahre lang erfolgreich aufbauen. Jetzt wurden die Gelder eingestellt. Mit den personellen und finanziellen Mitteln des Vereins «vom Pilatus» ist das Projekt aktuell jedoch stemmbar.»
Jetzt werden die Vorstandsmitglieder aus den vier Mitgliedsgemeinden Horw, Kriens, Luzern und Schwarzenberg und LuzernPlus den Verein also weiterführen und sich stetig für die lokale Produktion von Produkten einsetzen. Die Trägergemeinden sind sich einig, dass das Label «vom Pilatus» regional wichtig und zukunftsweisend ist. Armin Camenzind betont: «Regionale Label sind für alle Regionen wichtig. Sie tragen zum Erhalt oder gar der Förderung regionaler Wertschöpfung bei. Zudem erfreuen sie Menschen, die gerne regional kaufen oder schenken.» Gerade in den letzten Jahren habe sich die Einstellung zur Regionalität verändert, verrät er. «Sie ist wieder vermehrt gefragt.»
Das Label bleibt offiziell erhalten
Im Mehrheitsentscheid haben sich die Involvierten deshalb entschieden, nach Abschluss der ersten Phase den Verein und Label zu erhalten. Das Label wurde über die letzten Jahre so aufgebaut, dass gegenwärtig keine weitere finanzielle Unterstützung der Gemeinden erforderlich ist. Cyrill Wiget wird als Vereinspräsident zurücktreten, um sich künftig den operativen Belangen des Labels zu widmen. Das Amt des Vereinspräsidenten wird von Armin Camenzind, Geschäftsführer LuzernPlus, übernommen.
Eine Kreislaufwirtschaft
Neben seiner Wildnis lebt die Schönheit des Pilatus davon, dass das Gebiet sowohl Menschen als auch Tieren bereits seit Jahrhunderten als Lebensgrundlage dient. Die naturnahe Bewirtschaftung prägt das Landschaftsbild. Um dieses zu erhalten, braucht es Menschen, die am Berg arbeiten und Erzeugnisse produzieren. Das Label stärkt nicht nur die Produzent:innen: Die Vernetzung von Akteuren, kurze Transportwege und somit das Einsparen von CO2 sowie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft sollen dadurch gefördert werden. Armin Camenzind erklärt: «Die gelabelten Produkte stehen stellvertretend für den einzigartigen Lebens- und Naturraum rund um den Pilatus.»
Wichtig: Nachhaltigkeit
Durch das Label «vom Pilatus» sollen nicht nur lokale Produzent:innen gestärkt und gefördert werden. Der Verein «vom Pilatus» legt Wert auf kurze Wege, transparente Herstellungsinformationen und lokale Verkaufsstellen. Bislang konnten Produkte wie Honig, Holz, Obst, Konfitüren und Getränke ins Sortiment aufgenommen werden. Alles wird durch eine Labelkommission geprüft und muss für die Labelzulassung in Horw, Alpnach, Hergiswil, Kriens, Malters oder Schwarzenberg hergestellt werden. Der Verein lehnt sich bei den Beurteilungskriterien an die Richtlinien des Vereins «Das Beste der Region», der sich dafür einsetzt, den Absatz regionaler Produkte zu fördern und damit die Wertschöpfung der Region zu steigern. So sollen beispielsweise landwirtschaftliche Zutaten nicht zusammengesetzter Produkte wie Milch, Fleisch oder Obst zu 100 Prozent aus der entsprechenden Region stammen. Aktuell sind es rund 30 Produkte, die mit dem Label «vom Pilatus» gekennzeichnet sind. Beliebt sind sie alle. Doch Cyrill Wiget vom Café Ambrosia in Kriens verrät ein kleines Highlight: «Ein Renner sind die getrockneten Apfelringe vom Sonnenberg, die auf einem Bio-Betrieb gereift sind und von einer Behindertenwerkstatt getrocknet und gedörrt werden.» www.vompilatus.ch