Sabrina Auer
spricht im Interview über 100 % Luzerner Power.
Es scheint, als wolle er Vorstellungen wahr machen, die er via «Kopfkino» in und mit sich trägt, ohne deine verletzten Gefühle zu beachten. (Fotolia)
Lieber Doktor Eros
Meine Schwester, mit der ich, 38, alle Geheimnisse teile, meinte, ich hätte lediglich ein «Luxusproblem». Ich solle nicht so «blöd» tun, Männer ticken halt so. Mir aber macht die Handlungs- und Denkweise meines Mannes, 42, schwer zu schaffen. Er hat eine wahrhaft verrückte Idee: Er will mir auf Weihnachten hin jede Menge sexy Dessous kaufen, die ich dann während all den Tagen in unterschiedlicher Aufmachung trage und darin mit ihm Sex haben solle. Das ist doch pervers, oder? Was stellt der sich vor: Er legt mir teure Accessoires unter den Weihnachtsbaum, und ich lege mich nach seinem Willen für ihn daneben – spinnt der? Ich käme mir billig vor. Ich sehe mich in meinen Gefühlen verletzt! Zu Recht?
Domenica
Liebe Domenica
Naja, ein diplomatisches Naturtalent scheint dein holder Gatte in der Tat nicht zu sein. Oder er hat in Vorbringung seiner Idee deine Deutungsart nicht miteinkalkuliert. Da war bei ihm wohl viel «Kopfkino» im Spiel in der Hoffnung, du würdest den Deal «meine Geschenke gegen deinen Sex» ebenso goutieren wie er. Also, ich verstehe schon, dass dir dieser Grundgedanke nicht so gefällt, beinhaltet sein Arrangement doch die Option zur rhetorischen Gegenfrage: «Und ohne Sex auch keine Geschenke?» Ich plädiere dafür, du erteilst diesem Deal eine Absage, verzeihst ihm aber die Idee.
Das ist ein reiner Deal, schade!
Mache ihm in klug gewählten Worten klar, dass dich sein Angebot verletzt. Freudvoller Sex zwischen Partnern sollte auf Basis von Lust und Liebe vollzogen werden und nicht auf dem kalten Fundament eines reinen Deals. Deine Schwester irrt sich: Nein, du tust nicht «blöd», wenn du dich dieser Zumutung entziehst.
Herzlichst, Doktor Eros
Sex-Probleme? doktoreros@swissregiomedia.ch oder an: Doktor Eros, Postfach 30, 9501 Wil
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